Montag, 17. August 2015

Wir haben uns entschlossen, doch weiter zu berichten, bis wir wieder endgültig zuhaus sind, obwohl dieses Segelabenteuer ja nun vorbei ist *schluchz ---> siehe WIE GEHT´S WEITER
Denn wer denkt, wir erleben mit Bus durch Frankreich nix mehr, der irrt!

Sonntag, 9. August 2015

59. Das war ein Spass, der so oder anders,  früher oder später nach Wiederholung schreit.

Nach einem guten Jahr an Bord und mehr als 10000 Seemeilen im Kielwasser, ist unsere Muline nun Roberts zu Hause (http://www.sy-haddock.blogspot.ch/) und wir sind wieder Landratten auf der Suche nach einem strassenfähigen Muline-Ersatz.

Wir möchten hier allen danken, die uns in irgendeiner Weise bei der Planung und Durchführung dieser Reise unterstützen. Insbesondere Andreas, der uns bei unseren ersten Touren Starthilfe gab und auch zum Schluss zusammen mit Burghard und Jens die Muline wieder heil nach Europa schipperte. Ausserdem möchten wir Birgit und Gerd danken, deren Haus vor dem Start als Muline-Ersatzteil- und Polsterlager diente und die dann auch unterwegs den notwendigen Ersatzteilstrom nicht abreissen liessen. Johanna, auch Dir vielen Dank für die Postbotenarbeit. Vielen Dank auch an die vorhergehende Besitzerin Martina, die immer per Telefon zu erreichen war, wenn der schlecht ausgebildete Bootsmechaniker mal wieder nicht weiter kam. Dank auch an Ralph und Inge, die uns halfen die Muline optimal für die Atlantiküberquerung vorzubereiten. Last but not least, möchten wir Uta und Max danken für die Unterstützung beim Segeln als auch bei der Kinderunterhaltung.

Die Reise war eine super Erfahrung und wir sind froh, dass wir es gewagt haben. Solltet Ihr an etwas Ähnliches denken, denkt nicht so lange nach und macht es einfach :-)

Mittwoch, 15. Juli 2015

58. Lissabon – Baia de Cascais - Lissabon
"Unsere letzten Tage als MULINE Eigentümer"

Wir haben uns noch einmal ins Abenteuer gestürzt und einen Hauch des Feelings unserer letzten Monate zurückgeholt: Wir sind losgesegelt mit ordentlich Wind und unter der Tejo-Brücke durch und haben den Anker vor Cascais, einem mondänen Seebad ca. 15 Seemeilen entfernt, geworfen. Nach fast einem Monat nur in der Marina liegen war das super.
Ein paar Tage haben wir das Anker-Leben genossen, sprangen von Bord ins Wasser, sind mit dem Dinghi an Land gefahren, haben die nächtlichen starken Böen misstrauisch beäugt und unsere netten Kieler Bootsnachbarn auf einen Umtrunk eingeladen. Und waren uns dessen bewusst, dass uns das alles mächtig fehlen wird.

Jetzt sind wir die allerletzten Tage wieder in der Expo-Marina in Lissabon und werden unsere Sachen packen und das Boot klarmachen. Am Samstag kommt Robert und ab da heisst es offiziell: Bitteschön, hier ist Dein Boot. 

Wir werden bis zum Dienstag noch als Gäste (das wird komisch werden) mit an  Bord weilen und eine ausführliche Übergabe machen. 
Dann fliege ich mit den Kindern nach Berlin, von dort gehts weiter nach Stralsund, den VWBus von Christophs Eltern holen. Mit dem wir dann nach Zürich düsen und Christoph, der mit einem Transporter unser Zeug hochgefahren hat, dort einsammeln. Dann beginnt eine neue - die letzte - Etappe unserer Reise: auf vier Rädern einen Monat durch Frankreich. Wir freuen uns auf die Hochzeit von unseren Freunden in der Bretagne und ein Wiedersehen mit unserer Segelbekanntschaft der FOUR WINDS an der Biskaya-Küste und vielleicht auch mit PAROYA in der Schweiz.

Freitag, 3. Juli 2015

57. Lissabon – Sines – Sesimbra – Lagos - Faro
Wandeln auf alten Pfaden mit einem Raumwunder

für`s kindliche Kurzweil war gesorgt
Christoph hatte mal wieder eine seiner glorreichen Ideen: wir könnten doch Simon auf dem Katamaran BABSEA, der auch inzwischen den Weg zurück über den Atlantik bewältigt hat und in unserer Marina lag, ein paar Tage auf seinem Weg Richtung Mittelmeer begleiten, da seine Crew gerade etwas dezimiert war und dann mit dem Zug wieder zurückfahren. So kam es dann auch: Segeln mit BABSEA
über Sines, Sesimbra, Lagos bis Faro - bis auf den letztgenannten alles schon mal im letzten Jahr angelaufene Häfen. Irre geräumig so ein Kat.
Knotenkunde mit Käpt`n Simon auf`m Dach
Voll der Luxus. Wir hatten zwei Schlafzimmer, also einen Rumpf für uns. Beim Kochen kann man sogar rausgucken was so geht und ist nicht "unter Tage".
Es war sehr nett mit dem entspannten Simon, dem Eignersohn und seinem Crew-Mitglied David (ein total unterhaltsamer „funny guy“). Und es war schön, nochmal zu segeln und die Chance zu haben, Delfine zu sehen.
Drei stattliche Atlantik-Bonitos hatten wir auch noch an der Angel. Das ergab eine üppige Mahlzeit. Mit dem Dinghi sind wir
Der geht wieder zurück zu Mama & Papa


in Lagos alle nochmal zum Baden gestartet und fanden eine kleine Bucht nur für uns. Zum Schluss in der Marina in Faro gab es ein Wiedersehen mit einem anderen ARC+-Teilnehmer TIMEOUT. Aufmerksame Leser werden jetzt ausrufen "Ach die, die Euch bei Eurer Ankunft in der Karibik mit einem Eis entgegenkamen."
Nach fünf schönen Tagen auf der BABSEA haben wir uns in den Zug nach Lissabon gesetzt – zurück zur Muline. Schliesslich gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu tun bevor das Boot am 18. Juli über den Ladentisch geht. *schluchz

Dienstag, 30. Juni 2015

56. Lissabon Expo - Marina
Das Landleben ist eins der gefährlichsten

Als ich mit den Kindern allein spazieren war, geschah uns ein kleines Unglück. Beim Herumalbern fiel Emil zu Boden und schlug hart mit dem Kopf auf die Pflastersteine. Er hatte ein sogenanntes Loch im Kopf. Beunruhigt trug ich den kleinen Mann zum Boot zurück, Christoph war aber gerade Joggen. Ich funkte die Marina-Verwaltung an und die riefen einen Krankenwagen für uns. Der uns mit Blaulicht* durch ganz Lissabon zum Kinderkrankenhaus holperte.
*Eigentlich keine Veranlassung, der kleine Patient war zum Glück recht munter und machte nur grosse Augen.
Drei Stiche genäht, eine kleine Spritze als Souvenir und ein Tapferkeitseis und schon sassen wir wieder mit beim kleinen Sit-In mit der BABSEA Crew bei uns an Bord und konnten berichten.

Unsere Freunde Jana und Hendrik mit ihren lütten Töchtern Emma und Milla kamen - mit ihrem neuen riesigen Wohnmobil on Tour - vorbeigeschneit und blieben für zwei Tage bei uns. Wir machten einen Ausflug mit MULINE auf dem Tejo. Geplant war baden und angeln. Ersteres fiel aus wegen des trüben Wetters. Recht schnell spürte Hendrik einen Widerstand an der Angel. Ein Oktopus war dran. Aber die sonst so beherzten Angelexperten an Bord waren ratlos und scheuten sich vor weiteren Massnahmen.
So sollte unser Fangergebnis in etwa aussehen
Sah aber auch unhandlich aus mit seinen langen sich windenden Tentakeln. So ergriff das schlaue Tier den Moment und saugte sich aussenbords abwärts - noch an der Angel – in die rettende Tiefe. Ich fühlte regelrecht die Erleichterung bei allen Beteiligten. Allerdings war Neptun (oder der auch immer Zuständige) sauer und steckte uns dann nix mehr an den Haken.

Sonntag, 28. Juni 2015

Fotos von der letzten Atlantiküberquerung
Start in B.V.I.


Bermuda

Kaffeekränzchen gab es öfter
Bierübergabe


 
ganz hinten MULINE


Portugiesische Galeere
ganz hinten BABSEA
doppelter Steak-Genuss auf Flores
Beine vertreten


Samstag, 27. Juni 2015

55. Lissabon Expo - Marina
Zurück an Bord

Wir sind wieder eingezogen und das Leben an Bord hat uns wieder. Ich hatte ja vorher ein ganz klein bisschen die Befürchtung, dass es mir vielleicht gar nicht mehr gefällt. Pustekuchen! Alles war sofort völlig normal und gewohnt. Auch der Stressbolzen Käpt'n Chrischi. :))) Am ersten Tag - wir haben uns in die Expo Marina, die wir schon vom "Hinweg" kannten, verlegt - beschlich mich so ein Glücksgefühl, so völlig frei zu sein und das Leben geniessen zu können, als wir an der Hafenmole im warmen Abendlicht auf den noch sonnenwarmen Steinen sassen und ich Emil bei seinen Skatebord-Fahr-Versuchen (auf Schweizerdeutsch ein Rollbrettli-Bub) beobachtete.
Ganz leicht hab ich mich gefühlt. Und das trotz der Um- und Aufräumarbeiten, die an Bord auf uns warteten. Aber wir haben ja Zeit jetzt bis Mitte Juli und liegen erstmal ganz ungezwungen in einer komfortablen Marina. Schade, dass nach der Fertigstellung zur Expo damals scheinbar kaum noch Gelder für die Instandhaltung da zu sein scheinen. Bei Ebbe hängen einige Schwimmstege schräg auf dem zum Vorschein kommenden Schlick und das eine Schleusentor lässt sich nicht mehr schliessen.
Übrigens - und das werden die Seebären Andreas, Burghard und Jens-Uwe, die inzwischen auch den allerletzten Teil ihrer Heimreise gut geschafft haben und auch schon wieder am Arbeitsplatz sitzen bzw. ihren Alltag bewältigen, nicht gerne hören: hier ist wieder Sommer angesagt mit 30 Grad und Sonnenschein nach diesem einen verregneten Ankunfts-Wochenende.

Komisch, mir wird die Bedeutung unseres Abenteuers erst jetzt bewusst. Holla, die Waldfee! Wir haben Einiges gewagt.
Und bin Christoph im Nachhinein sehr dankbar für die akkurate Vorbereitung trotz meines gelegentlichen Widerstandes.